kaktus unregistriert
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Hi zusammen,
seit ca. zwei Jahrzehnten wird das sogenannte In-Ear-Monitoring* von Musikern/Sängern immer zunehmender genutzt und man sieht speziell bei Konzerten kaum noch einen Musiker/Sänger ohne diese "Knöpfe" in den Ohren.
Und ich frage mich, ob das unbedingt sein muß, denn früher ging es ja auch ohne und es wurde einem meist nicht Schlechteres bei Konzerten als Zuhörer geboten, was Klang und/oder Stimme anbetrifft.
Was meint ihr dazu?
*https://de.wikipedia.org/wiki/Monitoring_(Tontechnik)#In-Ear-Monitoring
oder
"In-Ear-Monitoring" als Suchbegriff eingeben
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von kaktus: 21.01.2018 03:34.
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21.01.2018 03:25 |
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Mythos
Lost in music
Dabei seit: 12.09.2004
Beiträge: 437
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Natürlich geht es auch ohne In-Ear-Monitoring. Aber die Vorteile liegen doch auf der Hand und werden in dem Wiki-Artikel klar benannt. Warum also darauf verzichten? Dass dadurch die Qualität der Konzerte zugenommen hat, würde ich nicht pauschal behaupten, aber ich schätze, die meisten Musiker sind sehr dankbar um diese Möglichkeit. Sie können sich einfach besser auf ihr Stück konzentrieren und werden nicht durch die anderen Musiker / Töne beeinflusst.
Nebenbei angemerkt, sind Custom In Ears nicht nur für Musiker interessant. Sie stellen sozusagen das letzte Quäntchen auf dem Weg zur ultimativen Soundqualität dar. Wenn man diese In Ears verwendet, erlebt man einen ganz eigenes Hörgenuss. Man wird akustisch betrachtet von der Umwelt vollkommen isoliert und taucht komplett in seine Klangwelt ein. Das kann, wenn man unterwegs ist, sehr interessante Momente bescheren. Die Emotion der Musik und die Interaktion mit der Außenwelt - eine Symbiose mit Gänsehautpotential.
Darüber hinaus ist die Klangqualität dieser In Eras überragend. Im Vergleich zu anderen mobilen Kopfhörern sind es, sinnbildlich gesprochen, die letzten 3% Qualitätssteigerung, die man, ausreichend sensibilisiert, meines Erachtens sehr deutlich heraushören kann. Aber da scheiden sich bekanntlich die Geister, ob das tatsächlich zutrifft. Diese letzten 3% müssen allerdings auch den 5-fachen Preis rechtfertigen. Und ob es das einem Wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde, hier gibt es einige Parallelen zu dem besonderen und teuren Wein. Dieser würde auch nur von wenigen Menschen erkannt, er besticht durch seine außergewöhnliche Note, die mehr hinzugedichtet wurde, als real existiert. Aber wenn man sie einmal erkannt und verinnerlicht hat, den einzigartigen Charakter spürt und schmeckt, dann verblassen alle Alternativen und man ist dieser Besonderheit verfallen. Dann spielt Vernunft im Sinne des Geldes keine Rolle mehr und man ist bereit exorbitant hohe Summen dafür auszugeben.
Für mich wurde Musik dadurch gewissermaßen zum Fluch. Zunächst habe ich diese Custom In Ears nur getestet (meistens kann man sich Demos zuschicken lassen). Und nach einer Woche war in diesem Klang derart verfallen, dass ich mir die Hörer hab anfertigen lassen. Und ehrlich gesagt habe ich es all die Jahre nicht bereut.
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"Niemand hat die Absicht einen Überwachungsstaat zu errichten."
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Mythos: 21.01.2018 05:18.
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21.01.2018 05:13 |
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kaktus unregistriert
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Hat MO eigentlich jemals In-Ear genutzt, z.B. bei Olympia oder auch davor schon? Weiß da jemand was?
Mir ist einer bekannt, der In-Ear schon seit ewigen Zeiten und ausnahmslos nutzt: Peter Gabriel.
Aber es scheint auch Musiker zu geben, die so etwas nicht brauchen oder generell ablehnen. Ein Bespiel dazu fällt mir spontan nicht ein...
Vielleicht euch?
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21.01.2018 16:53 |
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blinky
Head Over Heels
Dabei seit: 20.03.2009
Beiträge: 1.171
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Zitat: |
Original von kaktus
Hat MO eigentlich jemals In-Ear genutzt, z.B. bei Olympia oder auch davor schon? Weiß da jemand was? |
hier:
https://www.youtube.com/watch?v=RswxcqdQZk4
__________________ What’s got three bottles, five eyes, no legs and two wheels?
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21.01.2018 17:03 |
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Little Joe
Platinum
Dabei seit: 16.05.2006
Beiträge: 289
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Zitat: |
Original von kaktusAber es scheint auch Musiker zu geben, die so etwas nicht brauchen oder generell ablehnen. Ein Bespiel dazu fällt mir spontan nicht ein...
Vielleicht euch? |
Hab vor 2 Jahren Fish (ex-Marillion) in München gesehen. Von "in ear" keine Spur, standen ganz altmodisch Monitorboxen auf der Bühne.
Gibt aber bestimmt noch andere (bekanntere) Beispiele.
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21.01.2018 18:28 |
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kaktus unregistriert
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Ich meinte mit In-Ear tatsächlich nur die Geräte, die IM Ohr getragen werden und für den normalen Zuhörer/Zuschauer bei Konzerten meist gar nicht sichtbar sind. Und diese gab's 1980 sicherlich noch nicht. Insofern ist dein Link für mich irreführend, sorry.
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21.01.2018 18:34 |
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anorak
Administrator
Dabei seit: 09.02.2002
Beiträge: 5.322
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21.01.2018 18:40 |
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thomas w
Crises
Dabei seit: 10.12.2006
Beiträge: 1.442
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ich denke, dass manche Musiker einfach zeitweise keine Lust darauf haben. Oft ist zu sehen, dass zumindest einer neben dem Ohr auf der Schulter hängt.
Zur Rocknacht hier in meinem Heimatort hab ich bisher noch keine gesehen. Da läuft alles über die klassischen Monitorboxen- die für mich auch irgendwie zur klassischen Rockerbühne mit dazu gehören.
__________________ Passion never dies. It grows.
Stay Hungry and Strong
(Paul Millns)
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21.01.2018 18:46 |
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Kniefall
Crises
Dabei seit: 15.02.2016
Beiträge: 1.022
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Zitat: |
Original von kaktus
Ich meinte mit In-Ear tatsächlich nur die Geräte, die IM Ohr getragen werden und für den normalen Zuhörer/Zuschauer bei Konzerten meist gar nicht sichtbar sind. Und diese gab's 1980 sicherlich noch nicht. Insofern ist dein Link für mich irreführend, sorry. |
Irreführend?! Also mich führt da nix in irgendeine Irre.
Offenbar sah MO schon 1980 einen Bedarf für eine Abschirmung und Fokussierung auf das Spiel, auch wenn es diese kleinen Dinger noch nicht gab. Insofern ist dieses Konzert sogar besonders interessant. MO hat spätere Konzerte, die wir alle kennen, wieder "ohne" gespielt, scheint in dieser Form also nicht so der Bringer für ihn gewesen zu sein.
In London 2012 sieht es so aus, als hätte er ein in-ear.
http://equipboard.com/pros/mike-oldfield...ed-smith-studio
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21.01.2018 21:14 |
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kaktus unregistriert
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Es ist ja wohl ein (großer) Unterschied, ob man was gut sichtbar auf den Ohren hat oder eben andererseits kaum oder mitunter gar nicht sichtbar in den Ohren. Insofern war ich von dem Video-Beispiel von 1980 für In-Ear irritiert. Das war m.E. noch kein In-Ear-Monitoring, obwohl es vielleicht schon ähnliche Funktionen hatte.
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22.01.2018 04:43 |
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Oldfield
endings are just beginnings
Dabei seit: 05.06.2007
Beiträge: 2.904
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Bernd, das nennt sich "Humor".
Wenn der dich irritiert, könnte das mitunter schwierig werden in unserer Runde hier. Zum Fantreffen hatte ich allerdings nict den Eindruck, dass du Probleme mit Humor hast...
MfG Tim
__________________ Herr Präsident, wir kenn' nur eine Sprache und diese Sprache, die heißt Musik! (Falco in ''The Sound of Musik'')
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22.01.2018 08:31 |
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kaktus unregistriert
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Zitat: |
Original von Oldfield
Bernd, das nennt sich "Humor".
Wenn der dich irritiert, könnte das mitunter schwierig werden in unserer Runde hier. Zum Fantreffen hatte ich allerdings nict den Eindruck, dass du Probleme mit Humor hast...
MfG Tim |
Nein, Humor irritiert mich nicht, Tim.
Jedoch weiß ich nicht immer jeden Smiley im Kontext richtig zu deuten und übersehe manchmal auch welche.
Aber das geht ja anderen mit mir manchmal nicht anders...
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22.01.2018 09:37 |
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Tarantoga
Administrator
Dabei seit: 23.01.2003
Beiträge: 2.590
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... ich war bei dem Konzert in Dortmund dabei, als er diese unförmigen Retrokopfhörer benutzt hat. Die Dinger sahen aus, als kämen sie direkt aus dem russichen Raumfahrtprogramm der 60er Jahre ;-)
War damals sicher technisch sehr angesagt, sah aber tatsächlich richtig sch... aus.
Allerdings war es - als Oldfield sehr spät als letzter Act auftrat - auch ziemlich laut in der Halle. Damals durfte man noch Alkohol etc. mit reinbringen und die Stimmung kochte schon ziemlich hoch.
Kann gut sein, dass er ohne diese ON EAR Kopfhörer nicht viel gehört hätte. Allerdings gibt es auch andere Aufnahmen aus dieser Zeit, wo er diese Dinger trägt. Vielleicht fand er das cool oder er wollte sich bewusst akustisch und/oder mental abschirmen.
__________________ Good afternoon, HAL. How's everything going? - Good afternoon, Mr. Amer. Everything is going extremely well ...
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22.01.2018 09:53 |
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beeceeell
Exposed
Dabei seit: 27.04.2005
Beiträge: 241
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Monitorboxen dienen doch nur der "Steifen-Nacken-Prophylaxe" beim Blick auf die Setlist
. Sonst müsste man die ja vor sich flach auf den Boden kleben.. fällt bei In-Ear-Monitoring natürlich weg
Aber im Ernst: Es kommt wahrscheinlich auf das Musik-Genre drauf an, was mehr Sinn macht. Bei Schiller oder anderer elektronisch orientierter Musik, dürfte I-E-M mehr Sinn machen, da´s ja um sounddetails geht, die man dann als Musiker selbst besser hört.
Manche Künstler stellen ja extra noch Mikros auf, um dem In-Ear-Monitorsignal noch die Publikumsatmo beizumischen...
Ich konzipier ja grad ´n live-Ding und würde eher In-Ear-Monitoring bevorzugen. Abgesehen, dass es auch platzmäßig durchaus unpraktisch sein kann, neben der PA-Boxen noch für jeden ne Monitor-Box aufzustellen. Ginge in meinem Fall gar nicht.
Viele Grüße
__________________ Reichenstein 2165 - Musik zum Träumen, Entspannen oder einfach nur Anhören...
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22.01.2018 10:43 |
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Tarantoga
Administrator
Dabei seit: 23.01.2003
Beiträge: 2.590
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Statt Monitorboxen stehen da heutzutage - für den Zuschauer nicht unterscheidbar - oft Teleprompter, von denen der Sänger die Texte oder die anderen Musiker die Setlist ablesen können.
So können selbst Sänger, die den Text überhaupt nicht beherrschen, munter drauf los singen
Ein extremes Teleprompting-Beispiel ist das ASIA-Budokan-Konzert von 1983.
Bei dem Konzert war Greg Lake kurz zuvor für den ursprünglichen Sänger eingesprungen und musste quasi den kompletten Text ablesen.
Das kann man sehr schön in dieser ... Aufnahme sehen. Abgesehen von einigen Unsicherheiten bei den Melodien schaut Lake fast ununterbrochen auf seinen Prompter.
Trotzdem ein tolles Konzert und Greg (RIP) hat seine Sache - wie ich finde - ziemlich gut gemacht.
__________________ Good afternoon, HAL. How's everything going? - Good afternoon, Mr. Amer. Everything is going extremely well ...
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22.01.2018 11:30 |
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XTW
Amarok
Dabei seit: 20.10.2015
Beiträge: 2.298
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Zitat: |
Original von manintherain
Mike hatte sich extra für die Night Of The Proms 2008 In-Ears im Union Jack-Design anfertigen lassen. Diese habe ich selbst gesehen. Das fand er damals ziemlich cool!
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Leider fehlen mir hier die Rechte, selbst hochgeladene Bilder einzubinden, sonst könnte ich ein unscharfes Bild beisteuern.
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22.01.2018 21:51 |
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Tina
Two dark eyes :-)
Dabei seit: 26.09.2005
Beiträge: 2.051
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Zitat: |
Die In-Ears wurden tatsächlich für einen guten Zweck angeboten, m. W. allerdings nicht ersteigert. |
Also, bei aller Fanliebe, aber das Ohrenschmalz anderer Menschen möchte nicht mal ich aufbewahren.
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22.01.2018 23:20 |
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Tarantoga
Administrator
Dabei seit: 23.01.2003
Beiträge: 2.590
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Zitat: |
Original von Tina
Zitat: |
Die In-Ears wurden tatsächlich für einen guten Zweck angeboten, m. W. allerdings nicht ersteigert. |
Also, bei aller Fanliebe, aber das Ohrenschmalz anderer Menschen möchte nicht mal ich aufbewahren.
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... die In-Ears wurden "refurbished". Das Ohrenschmalz wurde separat verkauft
__________________ Good afternoon, HAL. How's everything going? - Good afternoon, Mr. Amer. Everything is going extremely well ...
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23.01.2018 10:26 |
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