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Geschrieben von blinky am 13.03.2012 um 21:21:

  Welche Saitenstärke spielt Mike?

Ich habe mal eine Frage an die Spezialisten unter Euch:

Welche Saitenstärke spielt(e) Mike?

Mich interssiert dies vor allem bezogen auf die Gibson SG Junior und die Gibson L6-S während seiner Touren von 1979 bis 1984.

Ich vermute, dass die Saiten eher dünn waren, vielleicht 0.08er oder 0.09er Sätze. Hat da jemand sichere Erkenntnisse?



Geschrieben von manintherain am 13.03.2012 um 21:35:

 

"What brand of string do you use on your other guitars?

On my electrics, I use Fender extra light-gauge Rock And Roll strings. On most of the acoustics I use Guild light gauge. On my Zemaitis and Fender Precision basses, I use Rotosound light-gauge strings. On my Gibson EB-3 bass, I have Gibson medium-gauges."

Mike Oldfield: A Rare Interview With The English Guitarist, Studio Wizard, and Composer of "Tubular Bells"
1978

Guitar Player

Augenzwinkern



Geschrieben von blinky am 13.03.2012 um 21:52:

 

Danke für die schnelle Antwort! Daumen hoch

"Fender extra light-gauge Rock And Roll strings" bei google eingegeben hat auf die Schnelle noch keine sichere Antwort gegeben, anscheinend gibt es diese Saiten so unter der Bezeichnung nicht mehr. Aber es dürften sich entweder um einen 0.08-0.38 oder 0.09-0.40 Satz handeln.



Geschrieben von anorak am 13.03.2012 um 22:55:

 

aus reiner neugier: in welcher maßeinheit wird das bestimmt? in millimetern kommt mir das recht dünn vor.



Geschrieben von blinky am 13.03.2012 um 23:11:

 

Gute Frage, spontan hätte ich inch gesagt ... und es sind inch.

http://de.wikipedia.org/wiki/Saitenst%C3%A4rke



Geschrieben von markm am 14.03.2012 um 00:01:

 

Ja MIke spielt sehr dünne Saiten. Sogar auf seinem Wal-Bass waren die Stärken sehr dünn. Ich habe die Saiten auch bald ausgetauscht da sie mir einfach zu "light" klangen.



Geschrieben von anorak am 14.03.2012 um 00:25:

 

Wow, da erschließt sich ja einem eine neue (technische) Welt. 0.08 Inch entsprechen etwa 2.032 Millimeter. Der Klang dürfte, wie markm schon meinte, ein Kriterium sein. Ein anderes ist dann sicher auch das Handling bzw die Spielsicherheit, wenn die Saiten bei geringem Durchmesser einen größeren Abstand zueinander haben, kann ich mir vorstellen. Also daß mit dünneren Saiten je nach Virtuosität des Musikers präziser gespielt werden kann, oder?



Geschrieben von Zwän am 14.03.2012 um 06:56:

 

Nöö eigentlich merke ich das Zueinander nicht. Dünne Saiten sind schneller weil der Kraftaufwand der linken Hand geringer ist. Wenn eine Gitarre auf die die Saitenstätke eingestellt ist ( ein Muss !!! ) gibt es wirklich nur ein härteres oder weicheres (dünn), ich nenne es wattiges, Spielgefühl. Interessant für die Schnelligkeit ist auch der Saitenabstand zu den Bünden, da gibt es verschiedene Ansichten, hoch wie niedrig. Auf jedenfall muß eine Gitarre in der Regel auf die Saitenstärke eingestelt werden. Das ist wie ein Auto tunen. Es gibt eine vielzahl von Möglichkeiten die Saitenlage 3 Dimensional zu verändern und zu optimieren, zum Beispiel die Halskrümmung, schon wären da Glaubenskriege geführt worden. Von verschiedenen Saitentypen sprechen wir erst gar nicht. Die gibt es auch in diesen Stärken und klingen und spielen alle anders.Ich halte es so:Langes Griffbrett ( Mensur) Stratocaster:009 ( zwecks Solo spielen), Telecaster 010 ( besser zum Rythmus), PRS, Gibsons ( kurzes Griffbrett dadurch weniger Saitenzug genannt Tension) 010er, dabei stellt sich ein Spielgefühl wie bei einer 009 Stratocaster ein. Akustik meist Bronze 010, Jazzies 011. Saiten sind ein wesentlicher bestandteil des Klanges einer Gitarre, elekrisch kann es da schon zur Korintenkackerei werden. Verstanden?????



Geschrieben von anorak am 14.03.2012 um 09:12:

 

Danke für Deine interessante Ausführung! Verstanden habe ich, daß eine Gitarre ein recht komplexes Instrument ist, welches sich individuell auf die Saitenstärke und -art einstellen läßt, und man damit sicher auch eine Menge falsch machen kann. Die Gitarre kann sich beim Spielen hart oder weich anfühlen, das verstehe ich auch (das ist ja beinahe erotisch). Und Du selbst bevorzugst wegen der gespürten Schnelligkeit eher Saiten mit kleinem Durchmesser. Letztendlich ist eine Gitarre ein auf persönliche Vorlieben anpassbares Präzisionswerkzeug, und erst diese Anpassungen bringen sie optimal zum Klingen, um die Begrifflichkeiten in meiner Welt als Nichtmusiker zu verdeutlichen. Schöne Einsichten in Deine musikalische Welt, danke!



Geschrieben von blinky am 14.03.2012 um 09:37:

 

Zitat:
Original von anorak
0.08 Inch entsprechen etwa 2.032 Millimeter


Sorry, ich habe mich in der Nachkommastelle vertan. Es wären 0,008 Inch. 2 mm für die hohe e-saite wäre doch etwas derb Augenzwinkern

Ansonsten hat Zwän als Experte die Sache gut erklärt, bzw. Erwägungen aufgezeigt, die für die Auswahl relevant sind. Grundsätzlich sind dünnere Saiten leichter zu spielen, sie lassen sich mit weniger Kraftaufwand auf die Bundstäbchen drücken und auch leichter "ziehen" (bending). Das ist ein spieltechnisches Element, das man bei Gitarristen - auch bei Mike - häufig sieht, dadurch wird der Ton nach oben gezogen, was dem Spiel Ausdruck verleiht. Ergänzend könnte man noch, dass stärker Saiten eher bevorzugt werden, wenn man einen wenig bis gar nicht verzerrten Ton bevorzugt (etwa im Jazz und Blues). Dickere Saiten klingen aufgrund der höheren Masse natürlich voller / satter. In dem Bereich spielen viele Gitarristen etwa .011er Sätze. Zum Teil werden auch noch dicker Saiten eingesetzt. Steve Ray Vaughan z.B. spielte .013 - 0.58 (oder noch dicker); das ist aber schon außergewöhnlich. Vorstehendes bezieht sich auf elektrisch. Auf Akustikgitarren sind die Saiten durchschnittlich dicker; .011er - 0.12er Sätze dürften da Standard sein.



Geschrieben von manintherain am 14.03.2012 um 10:26:

 

M. E. könnte es sich um die `Super Bullets´ von Fender handeln, Rock 'n Roll Extra Light Gauge F-3150 XL, Pure Nickel Wound.



1st - .009
2nd - .011
3rd - .016
4th - .024
5th - .032
6th - .042

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Geschrieben von Zwän am 14.03.2012 um 13:17:

 

so da wäre alles fein erklärt. ich habe mal gehört das der saitenzug einer e-gitarre bei ca. 50-60 kg liegen soll. wenn die einen um die ohren fliegen,hahahaha. einzelne saiten machen gar nichts wenn sie reißen, das merkt man gar nicht.



Geschrieben von Bene am 14.03.2012 um 14:39:

 

danke für die fachlichen Erläuterungen - wieder was gelernt.

Da fällt mir auf, dass ich mich nur an ein Video erinnern kann, indem Mike ne Saite reißt. (1979 Wembley - da wird die Gibson Junior mal ausgetauscht). Vielleicht interpretiere ich die Szene aber auch falsch....

Ansonsten kann ich mich an keinen Saitenriss erinnern...



Geschrieben von manintherain am 14.03.2012 um 15:26:

 

Das Gleiche ist ihm am 22.12.1989 während des Auftritts zu One Glance Is Holy im Rahmen von Peters Pop Show in der Dortmunder Westfalenhalle passiert.

Teufel



Geschrieben von Bene am 14.03.2012 um 15:49:

 

Ja? Muss mal mein Videoarchiv danach untersuchen...


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