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Geschrieben von Gelöscht am 09.07.2004 um 11:09:

  Besser als sein Ruf

Ein Album, das – auch hier im Board – immer ziemlich untergeht, ist „The Killing Fields“. Ich selber hatte es seit ewigen Zeiten nicht mehr im CD-Spieler, bis ich es vor ein paar Wochen mal wieder ausgegraben habe und momentan sehr häufig höre.

Natürlich ist dem Werk deutlich anzumerken, daß Oldfield hier auf einzelne Filmszenen eingehen mußte, aber gerade das macht das Zuhören andererseits spannend. „Schreiendes Land“ habe ich vor etlichen Jahren lediglich mal ausschnittsweise gesehen, da es nicht unbedingt zu den von mir bevorzugten Filmkategorien zählt. Trotzdem läuft bei mir so etwas wie ein „Kopfkino“ ab, wo ich mir bestimmte Bilder vorstelle.

Übrigens gehörte „Evacuation“ damals zu meinen Lieblingsstücken, und das nicht nur wegen der ersten Sekunden, mit denen man bei entsprechender Lautstärke wunderbar die Umgebung nerven konnte.

Da ich mich gelegentlich für instrumentale klassische Musik begeistern kann, gefallen mir auch die Orchesterstücke, wobei es mir besonders „Pran´s Departure“ angetan hat.



Geschrieben von Altfeld am 09.07.2004 um 13:12:

 

Stimmt, jetzt, wo es mal gesagt wird, aber es ist richtig:

Das Album ist besser als sein Ruf. Obwohl auch ich gestehen muß, daß ich es wohl noch keine 10 mal angehört habe...

Aber die diversen "Pran-Versionen" sind nett anzuhören, auch "Evacuation" ist ja im Grunde typisch Oldfield!

Nur ist das Album insgesamt, eben aufgrunddessen, daß es Filmmusik ist, irgendwie nur bruchstückhaft, leider. Und darum eignet es sich nun mal leider nicht zum mehrmaligen hintereinander Anhören. Einmal in 3 Jahren reicht mir da...



Geschrieben von anorak am 10.07.2004 um 00:43:

 

danke holger, du sprichst mir aus dem herzen.

wenn man sich auf dieses album emotional einlässt, kann man durchaus seine freude daran haben und in gewissen situationen seine erfüllung darin finden.

na ja jetzt kommts: fairlight rockz ;-).



Geschrieben von Sunjammer am 11.07.2004 um 10:20:

  kommt darauf an

Tachle.

ich denke mal dass die Musik sehr gut zum Film passt. Es ist warscheinlich leichter Filmusik für Platoon zu schreiben als für einen authentischen Film der auf einer wahren Geschichte basiert. Okay, das Album ist nicht umbedingt etwas zum einschlafen aber es besitzt viele starke Stellen...

Evacuation hör ich ganz gerne wenn ich mal meine Ruhe haben will...:-)

Aber dass er damals Soundexperimente gemacht hat hört man ja in "Music from the Video Wall"



Geschrieben von oldfieldvinylfan.de am 12.07.2004 um 14:18:

 

Moin Moin.

Killing Fields ist eben ein Soundtrack. Aber die Scheibe ist wirklich besser als ihr Ruf. Ich finde KF nur positiv und höre die Scheibe eigentlich ziemlich oft. Ein paar Titel könnten wohl durchaus etwas länger sein aber wie gesagt eben ein Soundtrack. Hat Oldfield nicht irgendwann mal in einem Interview gesagt, er würde keine Filmmusik mehr machen. Weil ihm die Musik zu sehr in den Hintergrund gedrängt wird oder so. Tja kann man sehen wie man will........



Geschrieben von darkbell am 12.07.2004 um 16:23:

 

Hi zusammen,

yo, richtig, ein Soundtrack. Deswegen schaue ich mir lieber den Film dazu an, die Musik pur höre ich bis auf 2 - 3 Titel nicht gerne.

cu und tschüss
Conny



Geschrieben von PenMaster am 16.07.2004 um 19:27:

 

Versetzt euch in die Lage von Pran, dass hat Mike aus dem Gefühl heraus gemacht, dann erlebt ihr die Musik ganz anders.
P.S. Mich hat die Szene mit dem Jungen am meisten berührt.



Geschrieben von Torsten am 17.07.2004 um 16:32:

 


Schade, dass im Film noch Musik zu hören ist, die auf der Scheibe nicht erscheint.
Prans Thema und die Variationen gefallen mir am besten. Interesannt ist die Musik alle male, gerade weil es Film-Musik ist.
Killing Fileds und Discoyery sind ja zur gleichen Zeit im selben Studio entstanden und das hört man auch an den Sounds. Irgendwo unterscheiden sich ja Mikes Alben in den Sounds. Aber die beiden liegen sehr nah an einander.






Geschrieben von Gelöscht am 17.07.2004 um 16:45:

 

Zitat:
Original von Torsten
Schade, dass im Film noch Musik zu hören ist, die auf der Scheibe nicht erscheint.

Zudem existieren noch andere Versionen der auf dem Album zu hörenden Titel. Bei der Tour 1984 waren die in der Halle vor dem Konzert als musikalische Berieselung zu hören.



Geschrieben von Altfeld am 17.07.2004 um 20:40:

 


Zitat:

Bei der Tour 1984 waren die in der Halle vor dem Konzert als musikalische Berieselung zu hören.



Daran kann ich mich noch gut erinnern! Damals war so gegen 18.30 Uhr Einlaß in die Oly-Halle (München). Konzertbeginn war dann mit einer guten Stunde Verspätung um 21 Uhr, davor über 2 Stunden nur "Killing Fields" in voller Lautstärke, nur hat kein Schwein damals was durchgesagt oder gewußt, und teilweise hat´s genervt... ähem.., weil wir nicht wußten, daß es eine neue Scheibe von Mike sein wird....



Geschrieben von Torsten am 18.07.2004 um 04:33:

 


Und Mike stand hinter dem Vorhang und hat die Menge beobachtet, wie sie reagiert.

In Frankfurt lief damals vor dem Konzert die aktuelle Scheibe von Phil Collins.
Im nach hinein Schade! Weis aber auch nicht, wie ich als 14 jähriger reagiert wenn ich vor einem Pop- Konzert Musik mit Klassichen elementen gehört hätte. Wahrscheinlich auch generft.



Geschrieben von Holger L. am 11.10.2004 um 00:06:

 

TKF ist ganz klar unterrationiert... verdammt, wie sagt man das auf deutsch? Unterbewertet! Augenzwinkern
Ich find's persönlich 'n supi Album. Die Fairlight-Lastigen Sachen sind teilweise richtig stark, gegen Evacuation kann man ja wohl mal rein gar nichts einwenden, gegen Etude sowieso nicht, und gegen den Rest auch nicht. Die Orchestersachen sind halt so, wie Filmmusik sein sollte. Und die eher Avantgarde-lastigen Sachen, wo Bedford seine Finger im Spiel hatte, sind auch richtig klasse (Year Zero etc.)



Geschrieben von StefanPaul am 12.10.2004 um 08:59:

 

Killings Fields ist für mich das Zeitgeistalbum überhaupt. Evacuation ja sowas wie früh-Techno, stilistisch, natürlich viel langsamer, aber einfach nur grossartig.

Schade finde ich , dass Oldfield den Fairlight CMI selten mit eigenem Sample-Futter bestückt hat, denn die meisten Sounds, die er benutzt hat, waren auf der Disketten-Grundausstattung des Herstellers zu finden. Ich hab mal in einem Interview gelesen, dass er das Gerät zum grossen Teil zum Sequencing benutzt hat.
So wen es jetzt noch interessiert:
Da er das Gerät angeblich 1979/80 angecshafft hat, ist es verwunderlich, dass auf Q.E.2 davon nichts zu hören ist. Der erste Track ist meines Erachtens 'The Royal Wedding Anthem' (7/81), wo es komplett für die Backing-Tracks eingesetzt wurde und die Band dann live dazu gespielt hat !



Geschrieben von Holger L. am 12.10.2004 um 10:27:

 

Zitat:
Original von StefanPaul
Evacuation ja sowas wie früh-Techno, stilistisch, natürlich viel langsamer, aber einfach nur grossartig.

Für mich ist es mehr sowas wie Dark Wave / "Gothic"; ein Remix von diesem Stück könnte m.E. auch heute noch ein Tanzflächenknüller werden.
Zitat:
Schade finde ich , dass Oldfield den Fairlight CMI selten mit eigenem Sample-Futter bestückt hat, denn die meisten Sounds, die er benutzt hat, waren auf der Disketten-Grundausstattung des Herstellers zu finden.

Einerseits schade, andererseits gut für uns, da man somit diese Klänge leicht nachbilden kann! Für den extra "Oldfield"-Touch in der eigenen Musik :)
Zitat:
Ich hab mal in einem Interview gelesen, dass er das Gerät zum grossen Teil zum Sequencing benutzt hat.

Zumindest auf Discovery war das auf jeden Fall so.
Zitat:

Da er das Gerät angeblich 1979/80 angecshafft hat, ist es verwunderlich, dass auf Q.E.2 davon nichts zu hören ist. Der erste Track ist meines Erachtens 'The Royal Wedding Anthem' (7/81), wo es komplett für die Backing-Tracks eingesetzt wurde und die Band dann live dazu gespielt hat !

Stimmt, FMO ist das erste Album, auf dem der Fairlight zu hören ist (und RWA ist ja sowas wie ein "warm-up-track" zu diesem Album). Wann er das Ding angeschafft hat, weiß ich nicht, aber vielleicht brauchte er eine Weile, um sich da einzuarbeiten, oder vielleicht war er bei QE2 noch so mit dem Vocoder oder den Rhythmusmaschinen beschäftigt, daß er für den Fairlight noch keine Verwendung gefunden hat.



Geschrieben von Dr. Lothar Jahn am 22.05.2011 um 19:49:

  RE: Besser als sein Ruf

Auch ich finde das Album interessant. Das Thema hat ihn ein wenig abseits der ausgetretenen Pfade geführt und die Neue-Musik-Elemente mit Clusterklängen und pink-Floyd-artigen Soundmalereien sind eine erfreuliche Abwechslung zur Harmoniesoße. Auch die fernöstlichen Elemente mit dem entsprechenden Instrumentarum und pentatonischen Skalen sind hörenswert.

Es gibt allerdings eine gruselige Entgleisung auf dem Album und das ist das, was er mit "Etude" aus Tarregas genialem "Recuerdos de la Alhambra" gemacht hat. Das Stück ist im Original ja ein richtiges Meisterwerk und diese asiatische Variante einer unverkennbar spanischen Melodie hat weder im Kontext der Handlung des Kambodscha-Filmes noch der sonstigen Musik der CD etwas zu suchen.



Geschrieben von Tanzbär am 23.05.2011 um 08:24:

  RE: Besser als sein Ruf

Zitat:
Original von Dr. Lothar Jahn
Es gibt allerdings eine gruselige Entgleisung auf dem Album und das ist das, was er mit "Etude" aus Tarregas genialem "Recuerdos de la Alhambra" gemacht hat.


So sind die Geschmäcker verschieden... ich mag das Stück sehr.
(wobei ich das Original nicht kenne - aber es nachholen werde.)



Geschrieben von ralle am 23.05.2011 um 11:42:

 

Ich habe den Film immer noch nicht gesehen, obwohl die Original-DVD schon seit fast 5 Jahren auf meinem DVD-Player liegt.....

Aber ich muss den Film auch nicht sehen um zu sagen, dass ich das Album von Anfang bis Ende klasse finde. Daumen hoch



Geschrieben von Tanzbär am 23.05.2011 um 11:47:

 

Zitat:
Original von ralle
Ich habe den Film immer noch nicht gesehen, obwohl die Original-DVD schon seit fast 5 Jahren auf meinem DVD-Player liegt.....

Aber ich muss den Film auch nicht sehen um zu sagen, dass ich das Album von Anfang bis Ende klasse finde. Daumen hoch


Ralle, Du musst den Film mal sehen! Die Musik und der Film passen perfekt zusammen. Es gibt 2 Szenen, die sich bei mir festgebrannt haben:
1 x wo Pran durch die Schlammfelder flieht und hinfällt..... und was entdeckt (will jetzt nicht spoilern)
1 x wo die Amerikaner aus der Botschaft rausgeflogen werden und die anderen zurück bleiben............



Geschrieben von ralle am 23.05.2011 um 12:35:

 

Ja, ich will den ja auch schon ewig gucken, aber dann kommen immer andere Filme dazwischen, die ich erst gucken will/muss. Augenzwinkern

Aber wenn ich jetzt mal wieder Urlaub habe, dann..... ja dann...... Augenzwinkern



Geschrieben von anorak am 23.05.2011 um 14:48:

 

the killing fields befindet sich unter meinen favoriten von mike. eine späte liebe, zugegeben, die erst dadurch zustande gekommen ist, daß es eine zeitlang nichts neues (aufregendes) gab. ein klasse album, ich liebe die düstere, alles einnehmende weltuntergangsstimmung, und die instrumente (unter anderem der fairlight) können nervenzerreissend klingen. gruselig schön, und mitreissend. und ja, es geht auch ohne film, aber ich meine auch, daß der film "pflicht" ist, um sich einen eindruck machen zu können, was diese musik ausdrückt.

für mich eines der interessantesten alben von mike!


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